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Ein Boxenstopp für mehr Resilienz

27. Januar 2023

Im Rahmen der 8. Wiener Innovationskonferenz unter dem Motto „In Zeiten des Umbruchs bestehen – Transformation mit Innovation“ diskutierte Daniela Ortiz, Academic Head des Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES) der FHWien der WKW, gemeinsam mit Gerlinde Macho, MP2 IT-Solutions, und Bettina Resl, Sanofi, zum Thema „Ohne Redundanz keine Resilienz: Ist Just-in-time vorbei?“

Daniela Ortiz auf der 8. Wiener Innovationskonferenz
V.l.n.r.: Cigdem Elikci (Moderation), Daniela Ortiz (IBES der FHWien der WKW), Gerlinde Macho (MP2 IT-Solutions), Bettina Resl (Sanofi)
Daniela Ortiz auf der 8. Wiener Innovationskonferenz V.l.n.r.: Cigdem Elikci (Moderation), Daniela Ortiz (IBES der FHWien der WKW), Gerlinde Macho (MP2 IT-Solutions), Bettina Resl (Sanofi)
Daniela Ortiz auf der 8. Wiener Innovationskonferenz
Daniela Ortiz auf der 8. Wiener Innovationskonferenz

Die aktuellen Krisen wie Corona, Lieferkettenengpässe, Rohstoffpreisentwicklungen zeigen, dass Unternehmen zunehmend anpassungsfähiger werden müssen. So zeigte Daniela Ortiz auf, dass wir durch die Krisen wachgerüttelt wurden: „Aber die Krisen werden gehen und eine neu entwickelte Denkweise wird bleiben.“ Das betrifft aktuelle Arbeitsweisen (z.B. neue Arbeitszeitmodelle) genauso wie ein nachhaltigeres Wirtschaftssystem (z.B. Kreislaufwirtschaft) und die fortschreitende Digitalisierung.

Für Bettina Resl ist es dabei wichtig, sich von den Auswirkungen der digitalen Transformation nicht abhängig zu machen, sondern die Effekte für den Menschen zu nutzen. Denn bei vielen ruft die Digitalisierung Ängste hervor. Darum ist es relevant alle Menschen „mitzunehmen“. Das passiert in der pharmazeutischen Industrie z. B. durch den Austausch mit anderen Branchen. So berichtete Resl von Erfahrungen mit dem Formel 1 Rennstall McLaren im Bereich Effizienzsteigerung. Hier dienten Boxenstopp-Strategien als Beispiel, wie auf dynamische Veränderungen schnell reagiert werden kann. Die dafür notwendige Resilienz und Redundanz als systematische Grundlage ist nicht nur für die IT relevant, wie Gerlinde Macho ausführte. Auch andere Bereiche und Abteilungen wie z.B. Human Ressources sind davon betroffen. Entsprechende Pläne und Abläufe geben im Anlassfall Sicherheit und informieren über nächste Schritte und entsprechende Kontaktpersonen.

Dabei kann Effizienz aber nicht der einzige Aspekt sein. Auch Innovation und Entwicklung brauchen Räume, um zukünftige Prozesse anzustoßen. Das sind neben der digitalen Transformation vor allem ökologisch vertretbare Prozesse. Diese werden aktuell stark von der öffentlichen Meinung und politischen Regulatorien beeinflusst, wie Daniela Ortiz berichtete. Mit einem „Building back better“ Programm der EU sollen etwa die richtigen Lehren aus den aktuellen Krisen gezogen werden.

Wirtschaft und Gesellschaft stoßen dadurch relevante Veränderungen an, um stärker aus den Krisen herauszukommen. Dazu stelle Ortiz auch die Frage, ob die Art wie wir heute Produkte zur Verfügung stellen, in drei, fünf oder zehn Jahren noch zeitgemäß sein wird. Es gilt bereits heute Innovationsfähigkeiten zu entwickeln und sich Offenheit zu bewahren. „Unternehmen dürfen nicht warten, bis Krisen und Regulatorien an ihre Tür klopfen.“ Die dafür notwendige Innovation kann nur durch Kooperation und Kollaboration entstehen. Ein Zusammenspiel von vielen Komponenten und Menschen – wie auch bei einem Formel 1 Boxenstopp: Eine effiziente Reaktion auf eine dynamische Entwicklung, die durch eine geförderte Kollegialität zu einer besseren Zusammenarbeit führt.